Hygiene-News November bis Dezember 2020

Hygiene-News November bis Dezember 2020

1. Antibiotikaresistente Erreger: Alternative Therapiestrategien

Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Pharmazeutische Mikrobiologie rund um Katharina Schaufler vom Institut für Pharmazie der Universität Greifswald forschen aktuell an alternativen Therapiestrategien zur Bekämpfung antibiotikaresistenter Erreger.

Zunehmende Antibiotikaresistenzen, vor allem gramnegativer Pathogene stellen nach Angabe der Forscher zukünftig eine der größten Herausforderungen an das globale Gesundheitswesen dar. Bereits heute bestünden zum Teil eingeschränkte Therapieoptionen bei Infektionskrankheiten wie z.B. Blutvergiftungen oder Lungenentzündungen.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 2 Millionen Euro geförderte Projekt hat zum Ziel, bakterielle Zielstrukturen für alternative Antiinfektiva zu identifizieren und geeignete Wirkstoffe zu finden.

Weiterführender Link:
https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=1&nid=118178&s=mrgn

2. Neue Zusatzbezeichnung „Krankenhaushygiene“ scharf kritisiert

Mit der Novellierung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) und der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) „Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention nosokomialer Infektionen“ stieg im Jahr 2011 der Bedarf an Krankenhaushygienikern.

Da kurz- und mittelfristig weder ausreichend Fachärzte für Krankenhaushygiene noch Weiterbildungs-Ermächtigte zur Deckung des Bedarfs vorhanden sein werden, einigten sich die Bundesärztekammer und die Fachgesellschaften auf die Einführung einer Strukturierten Curricularen Weiterbildung (sog. „Krankenhaushygieniker-light“).

Im Jahr 2019 hat der Deutsche Ärztetag, entgegen der erklärten Meinung der relevanten Fachgesellschaften DGHM, GHUP, BDH und DGKH sowie der KRINKO die Einführung einer neuen Zusatzbezeichnung „Krankenhaushygiene“ beschlossen, welche die Curriculare Weiterbildung ablöst. Diese unterscheidet sich im Wesentlichen durch den Wegfall der 18-monatigen Begleitung durch einen erfahrenen Krankenhaushygieniker, sodass die DGKH und die GHUP die im Rahmen der Zusatzbezeichnung vermittelten Inhalte nicht mehr als ausreichend ansehen, um eine qualifizierte hygienische Beratung und Betreuung zu gewährleisten.

In einer gemeinsamen Presserklärung fordern die Fachgesellschaften zum einen nun die Ärztekammern auf, die Weiterbildungsinhalte zu ergänzen. Zum anderen appellieren die Experten an ihre Weiterbildungsermächtigten Prüfer entsprechende Prüfungen bei den Ärztekammern zu boykottieren.

Weiterführender Link:
https://www.krankenhaushygiene.de/pdfdata/2020_10_29_Pressemitteilung_DGKH_GHUP.pdf

3. DART 2030: Antibiotika-Resistenz-Strategie wird fortgeführt

Die Deutsche Antibiotika-Resistenz-Strategie „DART 2020“ wird um eine Laufzeit von 10 Jahren verlängert und in „DART 2030“ umbenannt.

Als Schwerpunkte seien unter anderem der sachgerechte Antibiotikaeinsatz, die Stärkung der Implementierung von Leitlinien / Empfehlungen, Forschung und Entstehung neuer Antibiotika und alternativer Therapiemöglichkeiten vorgesehen. Auch sollen Fachgesellschaften, Verbände, Länder und der Umweltbereich zukünftig stärker in das Projekt eingebunden werden.

Weiterführender Link:
https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Antibiotika-Resistenz-Strategie-Aus-DART-2020-wird-DART-2030-415451.html

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