Hygiene-News Juli bis August 2021
1. RKI: Erneut schwere Covid-Ausbrüche in Altenheimen möglich
Das Robert Koch- Institut (RKI) warnt vor erneuten schweren COVID-19-Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen. Mit zeitlichem Abstand zur stattgehabten Impfung könne es im Herbst und Winter vermehrt zu Impfdurchbrüchen kommen.
Innerhalb der 1. und 2. Welle der Pandemie kam es insbesondere in Alten- und Pflegeheimen zum Teil zu schwer verlaufenden Ausbrüchen. Zur Prävention empfiehlt das RKI neben einer Stärkung der Personalressourcen und einer systematischen Teststrategie auch die Qualität der Raumluft zu fokussieren. Diese könne neben dem Einsatz von Luftfiltern auch durch regelmäßiges Lüften verbessert werden.
Darüber hinaus soll es verstärkt Impfangebote sowohl gegen SARS-CoV-2 wie auch Influenza geben. Zudem sollen s.g. Boosterimpfungen vorbereitet werden, die bei nachlassender Immunität besonders vulnerabler Personengruppen möglicherweise im Herbst erforderlich sein könnten.
Weiterführender Link:
https://www.aerztezeitung.de/Politik/RKI-warnt-vor-erneut-schweren-Corona-Ausbruechen-in-Altenheimen-421574.html
2. STIKO veröffentlicht Impfempfehlungen
Im Epidemiologischen Bulletin 34/2021 hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre aktuellen Impfempfehlungen veröffentlicht.
Die relevantesten Änderungen im Vergleich zum Vorjahr sind die Empfehlung eines Influenza-Hochdosisimpfstoffes für Personen im Alter von ≥ 60 Jahren sowie die aktualisierten Empfehlungen zu Reiseimpfungen.
Zukünftig werden die aktualisierten STIKO-Empfehlungen bereits Anfang des Jahres veröffentlicht.
Weiterführender Link:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/34/Tabelle.html
3. UNITE4TB: Entwicklung neuer Tuberkulosemedikamente
Das neu gegründete Netzwerk „UNITE4TB“ von insgesamt 30 Forschungseinrichtungen aus 13 Ländern erhält rund 185 Millionen Euro zur Erforschung neuer Strategien zur Tuberkulosebehandlung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt sich mit rund 25 Millionen Euro.
Die Tuberkulose (TB) gilt weiterhin als die häufigste Todesursache bei bakteriellen Infektionskrankheiten. Zunehmend wird diese durch multiresistente Erreger ausgelöst, bei denen bis dato nur eingeschränkte medikamentöse Therapieoptionen zur Verfügung stehen.
UNITE4TB arbeitet bereits unter anderem an der Weiterentwicklung eines Antibiotikums, welches von Experten des Leibniz-HKI in Jena entdeckt wurde.
Weiterführender Link:
https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=1041&typ=1&nid=125621&s=multiresistente
4. HELP: Uni Jena entwickelt App zur Antibiotikatherapie
Forscher der Medizininformatikinitiative des Universitätsklinikums Jena haben eine App entwickelt, die klinisch tätige Ärzte bei der Auswahl einer gezielten Antibiotikatherapie unterstützen soll. Die Universitätskliniken Aachen, Essen, Halle, Jena und Leipzig testen diese bereits in der Praxis.
„Help“ steht für „Hospital-wide Electronic Medical Record Evaluated Computerised Decision Support System to Improve Outcomes of Patients With Staphylococcal Bloodstream Infection“ – die klinische Anwendung bezieht sich also auf s.g. Blutstrominfektionen, die durch Staphylokokken verursacht wurden.
Neben der Funktion eines „digitalen Handbuchs“, welches die behandelnden Ärzte über die jeweils folgenden diagnostischen und therapeutischen Schritte informiert, bietet die App auch Erkenntnisse zur technischen Infrastruktur. Dazu werden Daten, z.B. aus mikrobiologischen Befunden in anonymisierter Form bereitgestellt.
Weiterführender Link:
https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=1041&typ=1&nid=125800&s=antibiotika
Bitte beachten Sie, dass diese Informationen eine individuelle Beratung nicht ersetzen können!
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