Hygieneberatung in der Augenheilkunde
spezifisch und komplex:
Hygiene in der Ophthalmologie
Wir haben eine langjährige Verbindung zur Augenheilkunde. Schon 2011 kamen wir durch erste Kooperations- und Kundenanfragen mit den vielfältigen Herausforderungen der konservativen und operativen Ophthalmologie in Berührung.
Angefangen mit einzelnen Fragestellungen und Risikobegehungen arbeiten wir mittlerweile ganzheitlich und umfassend an Verbesserungsprozessen der Infektionsprävention in der Augenheilkunde. Bis dato führen wir unsere Hygieneberatung fortlaufend für über 15 operative Einrichtungen der Augenheilkunde durch.
OP-Risiko Endolphthalmitis
Die operative Augenheilkunde zeichnet sich aus hygienischer Sicht durch einige komplexe Parameter aus: Besonders sind z.B. die relativ hohen Fallzahlen in kurzer Operationszeit sowie die feinen chirurgischen Instrumente mit schwer erreichbaren Hohlräumen. Die starke Zunahme der Patientenzahlen erfordert zudem effizientes Arbeiten.
Die einzelnen Operationen bzw. Eingriffe wie Katarakt-OPs, Vitrektomien sowie intravitreale Injektionen (IVOMs) bringen unterschiedliche hygienische Herausforderungen mit sich. Etwaige Fehlerquellen, die bei der Vermeidung von kritischen Infektionen wie Endophthalmitiden entscheidend sein können, liegen u.a. in der anästhesiologischen Einleitung, der präoperativen Antiseptik sowie den richtigen Prozessschritten bei Personal- und Flächenhygiene.
Außerdem sind die Anforderungen an die Aufbereitung des medizinischen Instrumentariums sehr spezifisch, da vielfach ein etwaiges vCJK-Risiko zu berücksichtigen ist. Hygienische Knackpunkte sind meist die Qualität des VE-Wassers sowie die etwaige Testung von pH-Wert oder Proteinresten.
Augengrippe / KCE
In den konservativen Praxen sind vor allem Adenoviren gefürchtet, weil diese ursächlich für die sogenannte Keratoconjunctivitis epidemica (KCE) sind.
Bei der KCE-Prävention sind vor allem drei Bereiche entscheidend:
- Auswahl von Hände- und Flächendesinfektionsmitteln mit ausreichender Wirksamkeit
- lückenlose und adäquate Aufbereitung der Medizinprodukte mit Schleimhautkontakt
- gut geschultes Personal mit ausgeprägtem Bewusstsein für KCE-Verdachtspatienten
In den letzten Jahren sind immer mal wieder kleinere und größere "Augengrippe-Ausbrüche" durch die Printmedien gegangen, welche stets mit enormen Auswirkungen auf die Reputation der Praxen sowie deren Wirtschaftlichkeit einhergingen. Gerade bei der KCE-Prävention sind es oft die kleinen Stellschrauben, die über eine wirksame Hygiene entscheiden.
Erfolgreiche Kooperationen
Erste Berührungspunkte mit der Augenheilkunde erhielten wir 2011 über eine Anfrage der heutigen NUMERAS GmbH (früher: 1aMedico). Die daraus folgende Zusammenarbeit haben wir sukzessive u.a. mit Hygiene-Risikoanalysen und regelmäßigen Schulungen ausgebaut und dabei auch als gegenseitige Impulsgeber voneinander profitiert.
Als Management-Partner in der Augenheilkunde unterstützt NUMERAS insbesondere niedergelassene Augenärzte und ambulante OP-Zentren durch vielfältige Dienstleistungen. Wir haben aus hygienischer Sicht eine wesentliche Schnittstelle zu den Projektmanagern, die vor Ort beraten und auch bei der Vermittlung von Hygienewissen als Multiplikator fungieren.
Seit Anfang 2021 bieten wir außerdem gemeinsam E-Learning-Module und Webseminare für die Hygiene in der Augenheilkunde an.
Unsere Beratungsleistungen zur Verbesserung der Hygiene in der Augenheilkunde bieten wir natürlich auch unabhängig von unserer Kooperation mit Numeras an.
Unsere Beratungsleistungen für die Augenheilkunde
Wir beraten ophthalmologische Einrichtungen insbesondere bei dringendem Fragenbedarf mit hygienischem Hintergrund. Darüber hinaus sind wir vor Ort, wenn sich ein ambulantes Ophthalmochirurgie-Zentrum in allen Facetten hygienisch prüfen oder gezielt auf die Begehung von Aufsichtsbehörden wie Gesundheitsamt und Bezirksregierung vorbereiten lassen möchte.
Im Wesentlichen umfasst unsere Kompetenz in der Augenheilkunde die folgenden Bereiche:
Ganzheitliche fachliche Unterstützung mit Hygienewissen
Zentraler Bestandteil dieses Bereichs ist eine Hygiene-Hotline, welche von allen Mitarbeitern genutzt werden kann.
Relevante Hygienefragen werden unsererseits innerhalb von 72 h per Mail bzw. direkt per Telefon beantwortet. In wichtigen Fällen liefern wir zudem immer eine schriftliche Begründung mit Nennung der Rechtsgrundlagen, die zur Argumentation mit Zertifizierern und Behörden genutzt werden kann.
Durch diesen engen Austausch profitieren beiderseits sowohl die anfragenden Einrichtungen als auch wir. Die Praxen gewinnen die nötige Sicherheit bei komplexen oder strittigen Themen, während wir genau daraus neue Ideen für eigene Schulungen entwickeln und Mehrwerte sammeln, die wir später bei Audits und Beratungen einsetzen.
Hygienestatus-Erhebung für ambulante Augen-OP-Zentren
Insbesondere bei neu anlaufenden Projekten hat sich als erster Schritt die Durchführung einer 1-tägigen Risikoanalyse zur Erhebung des Hygienestatus bewährt.
Durch die punktuelle Erhebung erhalten wir einen direkten Einblick, inwieweit die etablierten Hygieneabläufe die Patientensicherheit gewährleisten und die rechtlichen Anforderungen erfüllen. Im Rahmen der Vor-Ort-Beratung können mögliche Abweichungen zudem direkt korrigiert werden.
Durch die schriftliche Dokumentation der Begehung erhält die Einrichtung einen schnellen, ungeschminkten und umfassenden Blick auf die möglichen Hygienerisiken innerhalb der Patientenversorgung und der OP-Einheit. Der abgestufte Risikobericht erleichtert die Prioritätenfindung und zeigt alle wesentlichen hygienischen Schwachstellen und Verbesserungspotentiale auf.
Dauerhafte Betreuung durch eine Hygienefachkraft gemäß IfSG und Landes-Hygieneverordnungen
Als Erweiterung der Hygienestatus-Erhebung übernehmen wir auch langfristig die (je nach Bundesland) rechtlich verbindliche Beratung durch eine Hygienefachkraft.
Die dauerhafte Beratung hat insbesondere zum Ziel, eine nachhaltige Behebung von Hygienedefiziten und darauf aufbauende Arbeitsprozessveränderungen zur Verbesserung der Effizienz der Hygienemaßnahmen zu erreichen. Sie setzt sich u.a. aus den folgenden Schwerpunkten zusammen:
- Regelmäßige Hygienevisiten mit Vor-Ort-Beratung
- mind. jährliche Personalschulungen gemäß TRBA 250 etc.
- Laufende Aktualisierung des Hygieneplans
- ggf. halbjährliche Hygienekommission
- Begleitende Unterstützung bei Begehungen durch Gesundheitsamt, ...
- Telefonische Beratung auch außerhalb der vereinbarten Präsenz- und Einsatzzeiten
Die Beratung umfasst neben den Prozessen im OP auch die Abläufe in den konservativen Praxen.
Durch die mindestens vierteljährlichen Präsenztage kann auch sich etwaig einschleichender Schwachstellen (Stichwort: Betriebsblindheit) vorgebeugt werden.
Durchführung von Hygieneseminaren
Die Erfahrungen aus typischen Rückfragen und unseren Risikoanalysen lassen wir in spezielle Hygiene-Vertiefungskurse für die Ophthalmologie einfließen.
Die regelmäßig eigenständig oder über die Numeras-Akademie organisierten Kurse werden mindestens dreimal im Jahr als frei zugängliche Schulungen angeboten und stets mit aktuellen Fachinhalten und praxisnahen Lösungen angereichert. Zielgruppen dieser Kurse sind Hygienebeauftragte Arzthelfer/innen und Hygienebeauftragte Ärzte in der Ophthalmochirurgie.
Entsprechende Kurse führen wir auch als Inhouse-Seminare durch und schneiden die Inhalte individuell auf die Wünsche der Einrichtung zu. Innerhalb des Seminars nutzen wir dann zudem meist die Gelegenheit, im Rahmen einer Vor-Ort-Begehung gemeinsam mögliche Schwachstellen bei der Patientenversorgung zu identifizieren. Aufgrund der großen Interaktivität und Zusammenarbeit werden etwaige Verbesserungen sofort umgesetzt.
KVNO-Begehungen /-Audits
Als von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) akkreditiertes Unternehmen führen wir im Rahmen unserer Betreuung auch entsprechende Hygiene-Audits durch.
Die sogenannte Hygiene-Zertifizierung dient im Zusammenhang mit den Sonderverträgen der KVNO für die Augenheilkunde zur Überprüfung der Teilnehmer und orientiert sich an einem festen Fragenkatalog. Diesen erweitern wir stets mit prozessbezogenen Schwerpunkten und erfassen somit auch relevante Aspekte, die über die vorgegebenen Fragen hinausgehen.
Damit verbinden wir das Notwendige mit dem absolut Nützlichen und beachten explizit auch die Aspekte, die bei der Kataraktchirurgie nachweislich zu Infektionsgefahren führen können.